Jeder kennt sie und jeder liebt sie, so meine Vermutung: Asterix und sein bester Freund Obelix. In den 60er bis in die 80er liefen die beiden Gallier erfolgreich im Kino. Sogar das Label Europa nahm sich der beiden an und veröffentlichte eine erfolgreiche Hörspiel-Serie. Das war jedoch nicht die erste Serie als Hörspiel von Asterix und Obelix. Bereits 1975 bis 1982 veröffentlichte Telefunken einige der Comics von Uderzo und Goscinny. Produziert hat diese Konrad Halver.
Die erste Geschichte auf der Kassette ist Asterix und die Normannen. Die Normannen, die keine Angst oder auch nur was Ähnliches kennen, suchen den Meister der Angst. Um in zu finden, fallen sie in Gallien ein (rein zufällig gleich in der Nähe des Dorfes das den Römern seit Jahren heftigen Widerstand leistet). Eben diesen Meister der Angst finden sie in Grautvornix, dem Neffen von Majestix, der gerade zu Besuch im Dorf ist. Asterix und Obelix müssen ihn natürlich retten.
Auf Seite 2 der Kassette ist die Geschichte zu Asterix und der Kupferkessel zu finden. In dieser übergibt der Häuptling Moralelastix dem Dorf einen Kupferkessel voller Sesterzen, damit er keine Steuern an Rom zahlen muss. Asterix wird mit der Bewachung beauftragt. Doch am nächsten Morgen ist der Kessel mit den Sesterzen verschwunden. Zur Strafe wird Asterix aus dem Dorf verbannt und versucht nun den Kupferkessel mit Inhalt wiederzubeschaffen. Begleitet wird er natürlich von seinem Freund Obelix und seinem kleinen Hund Idefix.
Der französische Zeichner Albert Uderzo ist am 25.04.1927 in Fismes zur Welt. Er ist heute vielen als der Vater des gallischen Kriegers Asterix und seinem Freund Obelix bekannt. Er hat aber auch andere Comics gezeichnet darunter den geistigen Vorgänger von Asterix. Zu diesen Comics gehören unter anderem: Freibeuter Pitt Pistol (ab 1952), Luc Junior und seinen Hund (1954/57), Benjamin & Benjamine (1956–1959) und Umpah-Pah (alle zusammen mit Goscinny). Er verstarb am 24.03.2020 in der Nähe von Paris.
Der französische Comicautor, Publizist und Regisseur René Goscinny wurde am 14.08.1926 in Paris geboren. Zusammen mit seinem Freund Uderzo arbeitete er bis zu seinem Tod (05.11.1977) an unzähligen Comics zusammen. Für die Zeichner Morris (Lucky Luke) und Jean Tabary (Isnogod) schrieb er lange Zeit ebenfalls die Texte. Mit der Kinderbuch-Serie Der kleine Nick erlangte er auch eigenständig Berühmtheit.
Eingeleitet wird das Hörspiel von einem Intro mit einem mehr als blöden Text (für ein Kind aber vielleicht doch noch recht amüsant). Hier ein kleiner Auszug aus dem Lied:
„Es wankt das ganze Römerreich, wenn ich mir eine Stulle streich!“ oder „Wenn ich mir in der Nase pul, fällt das Imperium gleich vom Stuhl!“. Dies wäre noch zu ertragen, wenn nicht jede Seite mit diesem Lied anfangen und in einer gekürzten Form beendet würde. Ich empfehle dringend die Vorspultaste zu benutzen!
Die Sprecher leisten eine durchweg solide Arbeit. Joachim Wolf als Asterix und Alexander Welbat als Obelix. Einzige Sprecher, die mir bekannt sind, sind Franz-Josef Steffens (Majestix) und Heinz Trixner (Steuereintreiber).
Was einem aber auffallen wird ist, dass die Geschichten aufgrund von nur knapp 22 Minuten Spielzeit pro Seite und damit Geschichte, stark gekürzt wurden, und so vielleicht etwas an Charme einbüßen. In den Geschichten wird dem Hörer kaum Zeit gelassen das eben Gehörte zu verarbeiten, da kommt schon die nächste Geschichte. Gerade mal 45 Minuten Spielzeit sind schon ziemlich knapp.
Asterix und die Normannen gehört zu den schlechteren Arbeiten von Konrad Halver. Der Charme, den die Europa-Produktionen mit Hans Clarin und Günter Pfitzmann in den Hauptrollen gute 10 Jahre später entwickelten, wird hier nicht annähernd erreicht. Sogar die oft, zu Unrecht, zerrissenen Karussell-Produktionen mit Peter Heinrich, Michael Grimm und Douglas Welbat werden nach dem Hören geschätzt werden.