Ooigo – Die App für Kinderhörspiele

Die App wird nicht mehr weiterentwickelt!

In meiner Kindheit hatte ich eine Menge Hörspiele, alle auf Kassette, und die mussten gleichermaßen irgendwo verstaut werden. Damals hatte ich ein kleines Holzregal, in dem ich viele meiner Kassetten verstauen konnte. Das ist natürlich bei weitem nicht genug gewesen und deshalb musste eine große Plastikbox für den Rest herhalten. Chaos ist bei so einer Aufbewahrung vorprogrammiert. Ständiges Suchen und Wühlen ist an der Tagesordnung gewesen.

Inzwischen ist das Hörspiel im Streaming angekommen. Gab es vor einigen Jahren nur vereinzelte Vertreter die ihre Hörspiele auf Plattformen wie Spotify, Deezer und Co. angeboten haben ist es heute gang und gäbe. Ihr findet auf vielen Streaming-Portalen eigens hierfür erstellte Playlisten für Hörspiele. Da hilft in vielen Fällen üblicherweise die Suche. Dabei übersieht der ein oder andere eventuell ein richtig gutes Hörspiel. Abhilfe schaffen da unter Anderem Apps fürs Android Smartphone und Apple wie Spooks. Seit März dieses Jahrs gehört die neue App Ooigo der Sony Music Entertainment GmbH dazu. Taugt der, sogenannte, Kidsplayer etwas?

Der Name der Ooigo App

Der Name Ooigo scheint an das portugiesische Wort Ouigo (übersetzt heißt es so viel wie: „ich höre“) angelehnt zu sein. Bei der Aussprache scheinen die beiden Worte Äuglein oder Äugchen Pate gestanden zu haben, was auch auf das entfernt an ein Auge erinnernde Logo hindeutet.

Die Anmeldung in der Ooigo App

Die App der Sony Music Entertainment GmbH steht euch im Google Play Store und im Apple Store zur Verfügung. Um sich bei Ooigo anzumelden, benötigt ihr lediglich ein Spotify Konto (In späteren Versionen plant Sony auch eine Anbindung an Apple Music.). Danach könnt ihr euch einen Usernamen aussuchen. Um die einzelnen Mitglieder der Familie zu unterscheiden, empfehle ich die jeweiligen Namen zu benutzen. Nun folgt die Auswahl des Alters. Zur Verfügung stehen die Alterszeiträume 0-4, 5-8, 9-13, 14-15 und zum Schluss 16 Jahre und älter. Als letztes folgt der optionale Punkt „Interesse“ in dem ihr euch aussuchen könnt, welche Genres für euch oder eure Kinder angezeigt werden sollen. Zur Auswahl stehen unter Anderem Musik, Fußball, Abenteuer oder Science-Fiction. Damit ist die Anmeldung in Ooigo auch bereits beendet.

Solltet ihr bei der Anmeldung Fehler gemacht haben oder die Altersauswahl ändern wollen ist die Funktion unter „Profil editieren“ zu finden. Da ihr wahrscheinlich eher die Interessen eures Kindes ändern möchtet, wird die auch zuerst eingeblendet. Möchtet ihr nun aber die Altersauswahl ändern kommt ihr durch einen Wisch nach rechts immer in das vorherige Menü, allerdings fragt euch die App nach einem Passwort oder einer Rechenausgabe, die ihr vorher unter „Einstellungen“ festgelegt habt (hier gibt euch die App auch die Möglichkeit die „Kindersicherung“ zu deaktivieren). Damit könnt ihr verhindern, dass das Kind selbstständig etwas ändert, was ihr nicht wollt. Ein 6-jähriges Kind muss nun wirklich nicht John Sinclair hören. Diese Funktion ist leider relativ versteckt und mir ist die Möglichkeit erst nach einigem Suchen aufgefallen. Solltet ihr eines der Konten nicht mehr benötigen steht euch keine Option frei dieses zu löschen, ich konnte zu mindestens nichts finden.

Die Auswahl der Hörspiele

Die Auswahl an Hörspielen beschränkt sich auf die die in Spotify von Sony zur Verfügung gestellt werden. Vereinzelnd hat Sony Hörspiele von anderen Anbietern wie zum Beispiel von Kiddinx, Maritim, Lübbe Audio, Zaubermond und floff publishing im Programm. Auf Hörbücher für Kinder und Jugendliche, die bei Spotify im Streaming zu finden sind, müsst ihr komplett verzichten. Die Auswahl der Hörspiele ist sehr stark auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Die Hörspiele, die angezeigt werden sind von der Auswahl des Alters im Profil abhängig, so werden Titel wie Dorian Hunter oder Larry Brent einem Kind unter 16 Jahren nicht angezeigt (diese Funktion ist aber nicht ohne Fehler und die Hörspiele sind über die Suche zu finden. Die Eltern, die nicht wollen das ihr Kind diese Hörspiele hört, sollten die Suche daher dringend deaktivieren in den Einstellungen).

TKKG Hörspiel

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Der große Coup

Die Serie TKKG von Europa ist mit jeder Folge ab Folge 100 vertreten. Das ist aber nicht verwunderlich, da die ersten 100 Folgen nicht Länger in das Konzept von Sony passen. Solltet ihr diese Folgen unbedingt hören wollen, dann bleibt euch nur die Möglichkeit diese gebraucht zu kaufen. Im Streaming werden sie nicht mehr zu finden sein.

Maritim Hörspiele

Die Hörspiele von Maritim sind nicht alle vertreten. Ihr findet in der App „Die größten Fälle von Scotland Yard“, „Jules Verne: Die neuen Abenteuer des Phileas Fogg“, „Danger“ oder „Twilight Mysteries“. Von Titeln wie „Captain Blitz und seine Freunde“, „Paul Pepper“ oder „Arborex und der Geheimbund KIM“ die Maritim über die All Ears GmbH wiederveröffentlicht hat fehlt jede Spur. Ebenso geht es bei Titeln die Gruner und Jahr produziert hat.

Sherlock Holmes Hörspiel

Bei den Sherlock Holmes herrscht auf Spotify heilloses Chaos. Die Serien von Romantruhe, Maritim, Europa oder den der öffentlich-Rechtlichen sind hier wild durcheinander gemixt. Wenn, ihr hier ein bestimmtes Hörspiel sucht, dann braucht ihr eine Weile. In der Ooigo App sind die Serien von Sherlock Holmes getrennt. Das sehe ich als einen guten Schritt.

https://www.youtube.com/watch?v=BvHhBSt8AUM

Wie sieht es mit der Bedienung der App aus?

Die Bedienung der App ist kinderleicht und ebenso zu verstehen. Nach dem Start der App befinden wir uns gleich im Auswahlbildschirm in der Kachelansicht. Dieser zeigt alle verfügbaren Hörspiel-Reihen anhand eines Covers, meistens das der zuletzt bei Spotify hochgeladenen Folge, an. Nach einem Klick auf das Cover startet die Folge automatisch. Eine direkte Auswahl der Folge haben wir nur in der Listenansicht. Klickt ihr in der Listenansicht auf die Reihe öffnet sich die Auswahl der einzelnen Folgen. In dieser Ansicht ist das Scrolling durch die Folgen schrecklich. Egal wie stark ihr nach oben oder unten wischt, wird nach ein paar Folgen gestoppt. Das Fühlt sich einfach nicht gut an und wirkt sehr langsam.

Habt ihr euch für ein bestimmtes Hörspiel entschieden, habt ihr nun die Möglichkeit dieses zu pausieren oder mittels der Pfeiltasten neben der Pausetaste einen Track vor oder zurückzuspulen. Mit den Tasten links und rechts im Cover könnt ihr zur Folge davor oder danach gelangen. Mit den Pfeiltasten oben und unten auf dem Cover wechselt ihr durch die einzelnen Reihen. Alternativ geht es auch mit einem Wisch. Rechts unten befindet sich noch ein Button mit dem ihr jederzeit in die Gesamtansicht der Hörspiele oder wieder ins grade laufende Hörspiel gelangt. Das ist es auch schon mit der Bedienung gewesen. Wie bereits gesagt sie ist kinderleicht.

Fazit

Wer kleine Kinder hat und möchte das sie nur an altersgerechte Hörspiele kommen, ist bei Ooigo genau richtig. Durch die gute Alterseinstellung und dem Schutz mit einer Rechenaufgabe, für die kleinen, und mit einem Passwort für die Kinder, die bereits rechnen können, kann jeder die App so einstellen das nur die altersgerechten Hörspiele zu hören sind. Der Wechsel der Profile ist relativ umständlich. Bei jedem Wechsel des Profils in der App musste ich mich durch die Profiloptionen durchwischen. Ich denke allerdings, das diese Option in Ooigo selten gebraucht wird, da die Eltern und die älteren Kinder auf Spotify direkt zugreifen werden. Wenn ihr kleine Kinder habt und ihr ihnen die Möglichkeit geben möchtet das sie sich ihre Hörspiele selber aussuchen, ohne dass ihr sie dabei ständig im Auge behalten möchtet, kann bedenkenlos Ooigo nutzen.

4 comments on Ooigo – Die App für Kinderhörspiele

  1. Hi,
    die App habe ich irgendwie übersehen – passt gut in meine Liste neben Spooks und Odyssey. Weißt du, ob Ooigo auch mit den kostenlosen Accounts von Spotify und Deezer Free genutzt werden kann oder muss immer! ein Premium Account vorhanden sein?

    Grüße
    Robert

      1. Ja, habs gestern mal ausprobiert. Schade, so eine richtig gute Lösung für Kinder, die man kostenlos nutzen kann, scheint es bis auf Weiteres also nicht zu geben.

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