Dieses Jahr ist das Jahr der Neuentdeckungen für mich. Meine neueste Entdeckung ist „Tiao Tiao – Das chinesische Gespenst“ vom Konfuzius Institut Frankfurt. Eher neben bei bemerkte ich auf der Hörmich 2017 immer wieder jemanden der ein T-Shirt mit der Aufschrift Tiao Tiao getragen hat. Kaum zuhause machte ich mich auf die Suche nach diesen zwei Worten und habe die Lösung im oben genannten Institut gefunden.
Es beginnt damit das dem Assistenten des Taoisten eine Urne davon geschwebt und verschwunden ist. Diese tauch später im Frankfurter Senckenberger Museum wieder auf. In dieser Urne ist das Gespenst Tiao Tiao vom Taoisten gefangen gehalten worden und wird nun vom Museumseigenen Gespenst Oswald befreit. Dieser hat dafür gesorgt das Tiao Tiao zu ihm nach Frankfurt kommt, da Oswald seine 103 und ein halbes Jahr im Museum fast hinter sich hat und nun einen Nachfolger braucht. Dieser versucht nun sein chinesischen Spuk-Kollegen dazu zu überreden ihn abzulösen. Dabei erfahren beide das es auch in der Gespensterwelt kulturelle Unterschiede herrschen und dass in China anders gespukt wird als in Deutschland. Alles läuft gut für Oswald, bis eines Nachts der Taoist im Museum auftaucht und alles in Gefahr bringt.
Bei den Sprechern ließ sich das Konfuzius Institut Frankfurt nicht lumpen und hat einige namenhafte engagiert. Erster im Bunde ist Santiago Ziesmer der das namensgebene Gespenst Tiao Tiao spricht. Als Oswald, hauseigenes Gespenst im Frankfurter Senckenberg Museum, ist Henni Nachtsheim (Mitglied des Comedy-Duos Badesalz) im Einsatz und mit seinem hessischen Dialekt passt er richtig gut als Gespenst das bereits 103 Jahre im Museum rum spukt. Mit Helmut Winkelmann hat sich das Konfuzius Institut gleich einen erfahrenen Geisterjäger geholt der den Museumsdirektor Dellenbrück mimt. Jürgen Thormann spricht den Nachtwächter Johann. Letzter im Bunde ist Christian Rode, der den Taoisten und Gegenspieler von Tiao Tiao spricht. Ich finde ihn, zu meinem Bedauern, fehlbesetzt, auch wenn er gute Arbeit macht. Für mich hört er sich wenig nach einem Chinesen an. Einen kleinen Cameo-Auftritt hat hier Dr. Peter Jäger, der sich selbst spricht und wirklich für das Senckenberg Museum arbeitet.
Die Illustrationen von „Tiao Tiao – Das chinesische Gespenst“ stammen von Ingo Römling. Dieser hat bereits für viele Musikbands wie unter anderem ASP (auch die Comics), Atrocity, Diary of Dreams, Faun, Letzte Instanz und Lacrimosa das Cover gestaltet und ist in Szenemagazinen zu finden. Er gehört zu den bekanntesten Zeichnern der Schwarzen Szene.
Ich kann nur sagen das ein wunderbares Hörspiel herausgekommen ist. Der Hörer erfährt das die mythologische Welt Chinas anders ist als die unsrige und ein bisschen chinesisch dazu. Ich mag besonders Henni Nachtsheim als Oswald, der wunderbar zu der Rolle passt. Das Hörspiel hält einige Lacher bereit, ich erinnere mich immer gerne an die Auflösung von Tiao Tiaos Namen. Alle die Hui Buh mögen müssen hier reinhören und für einen Kindergruselabend ist das Hörspiel auch wunderbar geeignet: oder sind Gespenster nicht mehr gruselig?