Wenn sich die Hörbuchsprecher AG des Mariengymnasiums in Warendorf zusammensetzt, was kommt dabei raus? Genau: ein Jugendkrimi den es in der Form eher selten in der Welt der Hörspiele gibt. Der VanOsVerlag ließ sich nicht lumpen und brachte das Abenteuer der Schüler auf CD heraus. Ist es ein Krimi für Kinder, der sich hören lassen kann oder eher Laientheater der besonders schrecklichen Art: finden wir es gemeinsam raus!
Es läutet zum Wochenende und die Deutschlehrerin Frau Beck gibt der 6. Klasse noch eine Hausaufgabe mit auf den Weg. Sie sollen einen Jugendkrimi ohne Anglizismen schreiben. Hanna und ihre Freunde wissen gar nicht so recht wie sie einen Jugendkrimi schreiben sollen. Als sie am See mit ihren Freunden ist, kommt ihre ältere Schwester Maria vorbei und hat schlechte Nachrichten im Gepäck. Die Stute Kara ihres Onkels Jupp ist verschwunden.
Was das bemerkenswerteste an diesem Hörspiel ist, das der Einsatz von Erwachsenen auf ein Minimum beschränkt ist. So haben nur der Erzähler und Onkel Jupp eine größere Sprechrolle. Alle anderen Sprecher sind Kinder. Auf Anglizismen wird in „Das Dutzend auf der Spur der Pferdeäpfel“ komplett verzichtet und baut und erklärt alte deutsche Wörter in die Geschichte mit ein, bei einigen davon hätte ich auch nachschlagen müssen. Hättet ihr das auch tun müssen?
Ist euch aufgefallen das auch ich in meinem Text versucht habe auf Anglizismen zu verzichten? Heutzutage ist es fast selbstverständlich, dass wir Anglizismen verwenden und da ist es schön zu hören, dass es ein Hörspiel gibt das versucht alte deutsche Wörter wieder in die Köpfe der Hörer zu transportieren.
Ich muss vor „Das Dutzend auf der Spur der Pferdeäpfel“ meinen Hut ziehen. Für eine Schul-AG ist eine sehr gute Leistung erbracht worden und wenn ich das Hörspiel aus Sicht des Lehrers betrachte, muss ich einfach eine eins vergeben. Gemessen an anderen Jugendkrimis ist grade die mangelnde Geräuschkulisse zu bemängeln. Genauer betrachtet erreicht das Hörspiel nur ein Mittelmaß, jedoch mit Potenzial nach oben, immerhin ist es auch ein Erstlingswerk. Ich bin gespannt auf den nächsten Warendorfer-Jugendkrimi.